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Stein Robert [StoneTime]

Vertikale Artefakte beim Prusa CORE

24. Juni 2025

Bei Druckobjekten des Prusa CORE One wurden wiederholt vertikale Linien (VFA-Artefakte) gemeldet. Prusa Research hat das Problem gründlich untersucht und festgestellt, dass weder Motoren noch Treiber oder Spannungswerte die Ursache sind.


Ein Youtube Video mit mehr Infos


In der Anwendergemeinschaft des Prusa CORE One wurden wiederholt vertikale Linien auf Druckobjekten beobachtet. Diese sogenannten VFA-Artefakte traten nicht flächendeckend auf, sondern beschränkten sich auf eine begrenzte Anzahl an Maschinen. Josef Prusa äußerte sich öffentlich zu den Beobachtungen und erklärte, dass das Entwicklungsteam über einen längeren Zeitraum Analysen durchgeführt habe, um fundierte Aussagen zu ermöglichen.


Einige betroffene Geräte wurden aus der Community zur Untersuchung ins Hauptquartier überführt. Dabei konnten verschiedene Ursachen ausgeschlossen werden. Weder die Motoren noch deren Treiber oder Spannungswerte zeigten Auffälligkeiten.


Als einflussreiche Faktoren wurden mechanische Resonanzen identifiziert, die bei bestimmten Drehzahlen auftreten. Diese resultieren aus der Wechselwirkung zwischen Elastizität des Riemensystems, Konstruktionsgegebenheiten und Bewegungsmustern der CoreXY-Kinematik.


Im Zentrum der Problematik steht das Phänomen des “improper belt meshing”. Dabei kommt es zu Verzögerungen beim Übergang eines Zahnriemens von Schub auf Zug. Diese mikroskopischen Ungleichmäßigkeiten treten innerhalb eines schmalen Drehzahlbereichs auf, unabhängig von der eingestellten Druckgeschwindigkeit.


Höhere Druckgeschwindigkeiten können das Problem teilweise reduzieren, da sie außerhalb des kritischen Drehzahlbereichs operieren. Die Riemenspannung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Sowohl zu hohe als auch zu niedrige Spannungen verstärken das Auftreten der Linien.


Zur Verbesserung der Lage testet Prusa derzeit eine Kalibrierung der Riemenspannung über die firmeneigene App in Kombination mit einer erweiterten Auswahl an Smartphones.


Für die kommenden Wochen plant Prusa verschiedene Maßnahmen:


  • Veröffentlichung von Anleitungen zur Riemenjustierung

  • Bereitstellung angepasster Druckprofile

  • Einführung einer Checkliste zur Prüfung betroffener Maschinen



Das Ziel besteht darin, Nutzern die Problemerkennung und -behebung zu ermöglichen, ohne umfangreiche Fehleranalysen durchführen zu müssen.

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