
Prusa bereitet den Start der MMU3 für Core One vor und entwickelt parallel eine neue Next Gen Einheit. Community Projekte bieten Bastellösungen mit hoher Flexibilität und starkem Fokus auf Individualisierung.
Prusa kündigt die bevorstehende Veröffentlichung der MMU3 für den Core One an. Die Multi-Material-Upgrade-Einheit steht laut Hersteller unmittelbar vor dem Release. Geplant sind zwei Varianten. Die Lite-Version ermöglicht eine einfache Umrüstung von der MK4S-MMU3 mit offener Montage auf dem Core One und seitlich rechts platzierten Spulen. Die Enclosed-Version bietet zusätzlich eine Staubschutzabdeckung bei ähnlicher seitlicher Spulenführung.
Parallel arbeitet Prusa an einer komplett neuen Next-Gen-MMU. Diese Neuentwicklung bricht mit der bisherigen Upgrade-Fähigkeit und ist nicht kompatibel zur aktuellen MMU3. Die Next-Gen-Version wird als vollständige Neuentwicklung beschrieben die möglicherweise verbesserte Zuverlässigkeit oder erweiterte Funktionen bringen könnte Details bleiben jedoch noch unklar.
Für Bastler wird eine Community-Version als DIY-Projekt auf Printables veröffentlicht. Diese Lösung wird komplett oben auf dem Drucker montiert und verfügt über integrierte Filamentpuffer in separaten Spulengehäusen. Das geschlossene System bleibt erhalten doch der Projektaufwand ist hoch: Bis zu fünf Spulen Filament und mehrere Tage Druckzeit werden benötigt. Ein Upgrade von der MMU3 zur Next-Gen-Version ist hier nicht möglich.
Bereits jetzt existieren Community-Alternativen. Die Voxel3D Coreboxx Premium imitiert den Stil der Prusa-Prototypen mit geschlossener Top-Montage. Die Core One MMU Buffer Lösung von Dancan13f setzt auf luftdichte Filamentcontainer über dem Drucker und richtet sich an DIY-Enthusiasten. Beide Projekte zeigen dass die Community aktiv an flexiblen Lösungen arbeitet.
Interessant ist die strategische Aufteilung Prusas: Während die MMU3 Lite und Enclosed kurzfristige Optionen bieten zielt die Next-Gen-MMU auf langfristige Innovation. Die Entscheidung die Kompatibilität zu brechen könnte Kritik hervorrufen doch möglicherweise ermöglicht dies technische Fortschritte wie schnellere Materialwechsel oder höhere Präzision. Nutzer die bereits in die MMU3 investiert haben sollten bedenken dass ein Wechsel zur Next-Gen-Version einen Komplettkauf erfordert.
Die Community-Version und vorhandene Alternativen unterstreichen die lebendige Maker-Kultur rund um Prusa-Produkte. Für Nutzer mit Zeit und Geduld bieten diese Optionen kostengünstige Anpassungen. Wer hingegen auf Plug-and-Play-Lösungen setzt muss auf die offiziellen Releases warten. Der Fokus auf Modularität und Nutzerfeedback bleibt ein Markenzeichen Prusas doch die Fragmentierung der Systeme könnte Einsteiger verunsichern.
Zusammenfassend positioniert sich die MMU3 als Brückentechnologie während die Next-Gen-MMU die Zukunft prägen soll. Die parallelen Entwicklungen zeigen Prusas Balance zwischen sofortiger Verfügbarkeit und langfristiger Innovation. Nutzer sollten ihre Entscheidung von individuellen Anforderungen an Upgrade-Fähigkeit Komplexität und Kosten abhängig machen.