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Illegale Verkauf von 3D Druck und Modellen – Lizenzen und rechtliche Konseque

  • Autorenbild: Sascha Surbanoski
    Sascha Surbanoski
  • 27. Juli
  • 11 Min. Lesezeit
Recht um 3D Druck

Das Thema der illegalen Verbreitung und Verkauf von 3D Druckmodellen das in der Welt des 3D Drucks zunehmend an Bedeutung gewinnt. In den letzten Jahren hat der 3D Druck eine wahre Revolution in der Kreativbranche ausgelöst. Designer, Künstler und Ingenieure nutzen diese Technologie, um ihre Ideen in greifbare Objekte zu verwandeln. Doch mit diesen großartigen Möglichkeiten gehen auch Herausforderungen einher insbesondere im Bereich des Urheberrechts und des Schutzes geistigen Eigentums. Viele Designer veröffentlichen ihre Modelle unter klar definierten Lizenzen. Doch leider kommt es immer wieder vor, dass diese Lizenz Bestimmungen missachtet werden. Modelle werden ohne Zustimmung des Urhebers auf verschiedensten digitalen Plattformen verbreitet oder sogar verkauft. Dabei gehe ich sowohl auf die technischen und rechtlichen Hintergründe ein, als auch auf die praktischen Herausforderungen, mit denen Designer und Nutzer konfrontiert sind.




Inhaltsverzeichnis



Lizenzmodelle und Nutzungsbedingungen

Ein wichtiger Aspekt im Kampf gegen die illegale Verbreitung von 3D Modellen sind die Lizenzmodelle, die den Umgang mit den Werken regeln, aber eben auch von einigen komplette ignoriert werden. Designer greifen häufig auf sogenannte Creative Commons Lizenzen zurück. Ich habe euch deshalb mal einen kleinen Überblick über die gängigen Lizenztypen erstellt.


CC‑BY

Diese Lizenz erlaubt die Nutzung des Modells, sofern der Designer als Urheber genannt wird. Das bedeutet, dass auch kommerzielle Nutzungen möglich sind, wenn der Urheber entsprechend anerkannt wird.

CC‑BY‑NC

Mit dieser Lizenz dürfen die Modelle zwar genutzt und geteilt werden, jedoch ausschließlich für nicht-kommerzielle Zwecke. Eine kommerzielle Verwendung ist ausdrücklich untersagt.

CC‑BY‑NC‑ND

Diese Lizenz schränkt die Nutzung noch weiter ein. Neben der kommerziellen Nutzung wird hier auch jede Veränderung des Modells untersagt der Nutzer muss das Modell exakt in der ursprünglichen Form übernehmen.


Neben den Creative Commons Lizenzen haben viele Plattformen auch ihre eigenen, spezifischen Lizenz Bedingungen entwickelt. So schreibt beispielsweise Thingiverse vor, dass Nutzer die hochgeladenen Modelle nur unter den vom Designer festgelegten Bedingungen verwenden dürfen. Auf Plattformen wie Printables oder Makerworld gibt es klare Lizenz Optionen allerdings gibt es keine Garantie dafür, dass diese Bestimmungen auch tatsächlich von allen Nutzern eingehalten werden.


Alleine das Plattformen schon in den AGBs darauf hinweisen, dass die Rechte unter umständen ignoriert werden, die Plattformen sich also aus der Verantwortung ziehen, zeigt wie sehr sich darum gekümmert wird. Gar nicht, trifft es wohl sehr genau. Plattformen wie Makerworld greifen im übrigen nur ein, wenn man ein Model als "Exklusiv" hochlädt und dieses auf einer anderen Plattform wie Printables oder Thingiverse auftaucht, nicht aber wenn dieses auf Etsy oder AliExpress erscheint.



Verbreitung von 3D Modellen über digitale Plattformen

Plattformen wie Thingiverse, Printables und Makerworld bieten Designern die Möglichkeit ihre Modelle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf diesen Seiten laden sie ihre Entwürfe hoch und versehen diese mit spezifischen Lizenz Bedingungen. Beispielsweise kann ein Designer festlegen, dass sein Modell nur unter der Bedingung genutzt werden darf, dass er als Urheber genannt wird oder dass das Modell nicht kommerziell verwendet werden darf.

Leider zeigt sich in der Praxis oft, dass viele Nutzer diese Lizenz Bestimmungen ignorieren. Es kommt vor, dass Modelle die ausdrücklich nur zur privaten Nutzung freigegeben wurden, dennoch in kommerziellen Projekten eingesetzt werden. Diese Missachtung der Lizenzen schadet nicht nur den Designern finanziell, sondern unterwandert auch das Vertrauen in die rechtlichen Rahmenbedingungen, die eigentlich den kreativen Austausch fördern sollen.

Neben den bekannten offenen Plattformen gibt es auch zahlreiche andere Kanäle, über die 3D Modelle verbreitet werden. Geschlossene Gruppen in Messenger Diensten wie Telegram, Discord oder WhatsApp sind inzwischen weit verbreitet. In diesen Gruppen tauschen sich Nutzer oft über Designs aus teils kostenlos teils gegen eine Gebühr.

Darüber hinaus existieren Darknet Marktplätze, auf denen exklusive und urheberrechtlich geschützte Modelle gehandelt werden. In diesen verborgenen Foren entziehen sich die Aktivitäten meist jeglicher Kontrolle, was den betroffenen Designern fast alle Möglichkeiten zur rechtlichen Durchsetzung nimmt.


In WhatsApp und Telegramm in verschiedenen Gruppen ist es erstaunlich wie Frei Bezahlmodelle hier gehandelt werden. Es sind zum Beispiel wie hier auf Telegramm 1000de Personen in einem Chat. Es wird fröhlich jedes Model geteilt und die Daten direkt zur Verfügung gestellt. Man muss nicht mal auf eine Webseite gehen, kann es also direkt aus Telegramm herunterladen. Dies wird immer mit Bildern des Models gepostet und am Ende dann die Daten. Leider lässt sich nur schwer sehen, wie viele am Ende solche Modelle wirklich herunterladen. Jedoch können wir bei solchen Chats davon ausgehen, dass dies viele Personen sind selbst wenn sie sich die Daten nur auf einen eigenen Speicher sichern.

Dies schadet den Erstellern enorm. Die Modelle lassen sich auf verschiedene Plattformen zurückführen. Sei es die Offenen, welche auch Bezahloptionen haben, reine Plattformen auf welche man nur für Geld Modelle erwerben kann oder Patreon, wo Ersteller es nur den bezahlten Mitgliedern freigibt.


Ein Model kostet auf Cults 19,90€ wurde lediglich 2 mal heruntergeladen was technisch gesehen bedeutet einer der 2 verkauften Modelle ist also schon verteilt worden. Auf Telegramm wurde es mehr als 3700 mal angesehen. Gehen wir davon aus das dieses Model zu 1/4 genutzt wurde, so könnt Ihr nun schon sehen das der Verlust für den Designer enorm ist. Es ergibt sich also eine Quote von 1:462. Bedeutet der Designer hat in einem von 462 Fällen Geld erhalten, dass nur vorsichtig geschätzt, da die Modelle nicht nur über diese Kanäle ihren Weg zu anderen finden, sondern auch WhatsApp, Foren usw. Nehmen wir das also fiktiv mit der Summe zusammen, bedeutet das einen Verlust des Designers von fast 9200€. Das ist kein Kavaliersdelikt. Oder anders gesagt das Model ist am Ende Statt 19,90€ nur noch aufgerundet 0,05€ Wert. Sicher werden nun einige argumentieren, das Model sei zu teuer, doch genau das ist der Grund warum diese immer teurer werden. Der Designer würde es gewiss auch zum halben Preis verkaufen, wenn den mehr Leute auch dafür bezahlen würden.


Es wurden verschiedene Modelle auf Telegramm durchgespielt und das Ergebnis liegt immer in den gleichen Bereichen. Jedes Model ist nur noch 1-5 Cent Wert am Ende, der Verlust geht dabei immer in die Tausende. Die Zahlen der bezahlten Modelle zu weitergegeben liegen zwischen 1:250 bis 1:1500. Die Preise der Modelle lagen bei meinen Beobachtungen zwischen 5-40€.


Doch es geht noch schlimmer!

Es gibt auch Gruppen in denen Ihr ebenfalls etwas bezahlt!

So werden hier hochpreisige Modelle, ab 20€ bis 100€, gerne weiterverkauft. Es scheint also ein Geschäft zu sein. Dabei werden einzelne Modelle ab 1.40€ verkauft welche jedoch bedeutend teurer sind. Hier bereichern sich also die Diebe auch noch an der ganzen Aktion, sogar noch vollkommen offen auf einer Webseite. Die Modelle kann man dabei einzeln oder als Pakete erwerben. Sogar Abos sind möglich. Lasst euch aber nicht täuschen das dort 0€ steht, dass Steine Falle um die Leute auf die Webseite zu locken.


Ein weiterer Punkt ist die Beliebtheit dieser Gruppen. Ich konnte allein in den wenigen Tagen meiner Beobachtung einen Anstieg von 10-20 Personen pro Tag verzeichnen. Nehmen wir also 10 Personen pro Tag an, steigt der Verlust exponentiell, dabei nicht berücksichtigt das diese auch auf die vorher geposteten zugreifen können, ist dies natürlich auch nochmal ein massiver Faktor.



Verkauf von 3D gedruckten Objekten auf Online Marktplätzen

Neben der reinen Verbreitung werden 3D Modelle auch in physischer Form verkauft und zwar über diverse Online Marktplätze. Auch hier braucht man nicht lange suchen, mit einigen Suchbegriffen und etwas Recherche macht man schnell den Ursprung aus.


Etsy ist bekannt für handgefertigte und einzigartige Produkte. Allerdings werden hier auch zahlreiche 3D‑gedruckte Modelle angeboten, die oft ohne die Genehmigung der ursprünglichen Designer hergestellt und verkauft werden.


Auf AliExpress finden sich häufig Angebote, die durch Massenproduktion gekennzeichnet sind. Dabei handelt es sich oft um Designs, die ursprünglich von einzelnen Künstlern oder kleinen Designstudios stammen, aber ohne deren Zustimmung kommerziell genutzt werden. Hier erkennt man meist, dass selbst die verkaufte Ware aus einem 3D Drucker stammt.


Auch auf eBay Kleinanzeigen und Amazon Handmade tauchen immer wieder Angebote auf, bei denen die 3D‑gedruckten Objekte ohne entsprechende Lizenz oder Genehmigung angeboten werden.


Doch, warum ist es so schwierig für Designer, sich gegen diese Missbräuche zur Wehr zu setzen?

- Zum einen reagieren viele Plattformen nur sehr langsam, wenn es um Meldungen von Urheberrechtsverletzungen geht.

- Zum anderen liegt die Beweislast oft beim Designer, der im Streitfall nachweisen muss, dass er tatsächlich der Urheber des betreffenden Modells ist. Dies kann in vielen Fällen ein langwieriger und kostenintensiver Prozess sein.

- Nicht zuletzt sind rechtliche Schritte häufig mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden – ein Umstand, der viele Designer davon abhält, gegen die Urheberrechtsverletzungen vorzugehen.

- Und am Ende sind einige Plattformen eher auf dem Kurs unterwegs, "Geht uns nichts an, wende dich an den Verkäufer", was die Lage nicht gerade einfacher macht um seine Rechte durchzusetzen. Die Verkäufer reagieren darauf nicht.


Wie das so passieren kann, möchte ich euch hier auch einmal zeigen. Ich bin da eher zufällig drauf gestoßen, es geht dabei um das Dummy 13 Model.

Auch ich habe diese bereits gedruckt und wir müssen hier einiges vorher genauer betrachten. Das Model darf laut Printables kommerziell genutzt werden, eigentlich ist sogar alles erlaubt, jedoch muss explizit angeben werden, woher das Model stammt. Dies verrät uns der Satz "Sharing without Attribution", welcher mit einem dicken roten Kreuz versehen ist. Auch wenn Modelle verändert werden, bleibt dieser Passus bestehen.

Doch wie sieht es hier mit den Produkten welche man kaufen kann, auf AliExpress, aus?

Diese Modelle wurden modifiziert, das 13 auf den Oberkörpern fehlt. Das Produkt ist zum Teil auch nicht mehr gedruckt, so wirkt es auf den Bildern. Es ist also eine Spritzform oder z.B. durch Vaper Smoothing in diesen Zustand gebracht worden. In keiner der Modelle ist ein Hinweis auf die Daten von Printables oder Makerworld zu finden, eine direkte Rückverfolgung ist nicht mehr direkt möglich. Man ging hier sogar so weit den Namen beizubehalten.

Während meiner Recherchen sind einige Modelle auch wieder verschwunden und neu aufgetaucht. Wenn diese Modelle also in einer Form gemeldet werden, dass AliExpress diese löscht, taucht nur wenig später das identische Model wieder auf. Mit angepasster Beschreibung oder leicht verändertem Titel.


Wir hatten vorhin den Fall der Meldung auf MakerWorld. Dieses Produkt ist sowohl auf AliExpress wie auch Etsy zu finden.

Es geht dabei um den Controller Stand. Dieser wird einfach für den Verkauf genutzt, obwohl dies eindeutig untersagt wurde. Es steht bei Makerworld unter der Standard Lizenz, was weder einen Remix, noch den Verkauf der Druckdaten oder des physischen Gegenstandes erlaubt. Auch das verbreiten auf anderen Plattformen ist dabei untersagt. Ein typisches Makerworld Exklusiv Model eben.

Rechtlich ist man also bei den Plattformen nicht abgesichert. Etsy und AliExpress haben den Ersteller hier auflaufen lassen, man solle sich direkt an die Person, welche das Produkt vertreibt, wenden. Doch was glaubt Ihr was die machen? Richtig, sie ignorieren das einfach, sitzen es aus.

Dabei wurde auch der Kopfhörer Stand mit angeboten. Bei diesem vermuten wir, dass es sich um eine Zusammenstellung mehrerer einzelner Modelle handelt. Hier habe ich aber auch nicht mehr tiefer gegraben, doch wird es hier auch mit Sicherheit auch rechtlich nicht ganz sauber sein.



Rechtliche Rahmenbedingungen in Deutschland

Werfen wir nun einen Blick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, die in Deutschland gelten.

Das deutsche Urheberrecht schützt das geistige Eigentum eines Designers automatisch ab dem Moment der Schöpfung. Das heißt, sobald ein 3D Modell erstellt wurde, gilt der Urheberrechtsschutz unabhängig davon, ob das Modell registriert oder veröffentlicht wurde. Diese Regelung bietet grundsätzlich einen hohen Schutz für kreative Leistungen.


- Viele der Plattformen, auf denen die illegalen Aktivitäten stattfinden, haben ihren Sitz im Ausland oder operieren anonym, sodass ein direkter rechtlicher Zugriff oft kaum möglich ist.

- Zusätzlich erschwert es die Beweislastregelung: Im Streitfall muss der Designer beweisen, dass er tatsächlich der Schöpfer des Modells ist. Dies ist nicht immer einfach, insbesondere wenn das Modell bereits in der öffentlichen Domain verbreitet wurde.

- Patente im 3D‑Druck:

Falls ein Design patentiert ist, kann es zusätzlich gegen Nachahmer geschützt werden.

- Designrecht:

In der Europäischen Union besteht die Möglichkeit, ein Design als „eingetragenes Design“ zu schützen. Dieser zusätzliche Schutz kann in bestimmten Fällen den Unterschied machen, wenn es um die rechtliche Durchsetzung geht.


In Deutschland gibt es bislang nur wenige bekannte Urteile, die sich explizit mit dem 3D Druck und der illegalen Verbreitung von 3D Modellen befassen. In den USA hingegen wurden bereits mehrere Fälle erfolgreich entschieden, in denen Unternehmen gegen die unautorisierte Verbreitung ihrer Modelle vorgegangen sind. Häufig enden die Streitfälle in Deutschland jedoch mit einer Ermahnung oder einer außergerichtlichen Einigung.



3D Druckservice und Rechtliche Rahmenbedingungen

Die rechtliche Situation beim 3D Druck von Kundenmodellen ist komplex und hängt stark vom Urheberrecht und gewerblichen Schutzrechten ab.

Wenn ein Kunde eine 3D Datei zum Druck bereitstellt, kann diese Datei durch Urheberrechte oder andere Schutzrechte (z. B. Marken- oder Designrecht) geschützt sein. Grundsätzlich gilt dabei in Deutschland jedoch:


Privatkopien sind erlaubt

Ein Kunde darf für den eigenen, nicht kommerziellen Gebrauch oft eine geschützte Datei drucken lassen.


Ein kommerzieller Druck ist jedoch problematisch

Wenn man als Dienstleister die Datei für den Kunden druckt und verkauft, kann das als Urheberrechtsverletzung gelten selbst wenn der Kunde die Datei bereitstellt.

Als Dienstleister hat man perse keine gesetzliche Pflicht, jede Datei auf Rechtsverletzungen zu überprüfen. Allerdings gilt in Deutschland und der EU das sogenannte „Mitstörerprinzip“, das bedeutet. Falls man wissentlich oder fahrlässig eine rechtsverletzende Datei druckt, ist man mit haftbar. Je offensichtlicher eine Urheberrechtsverletzung ist (z. B. bekannte Logos, Markenfiguren), desto eher wird erwartet, dass man als Dienstleister den Druck verweigert.


Bei Verdacht oder offensichtlichen Verstößen

Ein vollständiges Prüfverfahren ist dabei nicht vorgeschrieben, aber eine gewisse Sorgfalt ist ratsam und bei Verdacht sollte man den Druck ablehnen. Wenn es zu rechtlichen Konsequenzen kommt, ergibt sich beispielsweise einer dieser Konstellationen.

- Der Kunde haftet primär, wenn er unrechtmäßig eine geschützte Datei nutzt und einen Dienstleister damit beauftragt, dieser auch nachweislich seiner Sorgfaltspflicht nachgekommen ist.

- Der Dienstleister kann aber als Mitstörer belangt werden, wenn dieser den Druck ausführt und dabei fahrlässig gehandelt hat.

- Im schlimmsten Fall drohen Abmahnungen, Schadensersatzforderungen und sogar Unterlassungsklagen.


Um das Risiko zu minimieren

Wenn man Dienstleistungen im 3D Druck anbietet, kann man:

- Eine Kundenvereinbarung oder AGB nutzen, in der der Kunde bestätigt, dass er die Rechte an der Datei besitzt oder berechtigt ist, den Druck zu beauftragen.

- Klare Klauseln aufnehmen, dass man als Dienstleister für Urheberrechtsverstöße des Kunden nicht haftet.

- Bei verdächtigen Dateien nachfragen, ob der Kunde eine Lizenz besitzt.


Beispiele von Praxisfälle

- Unproblematisch ist dabei folgende Konstellation: Der Kunde bringt eine selbst erstellte Datei oder eine Datei von einer Plattform wie Printables mit expliziter kommerzieller Lizenz.

- Riskant währe: Der Kunde bringt eine Datei mit einer bekannten Marke oder einer Figur aus einem Film oder Spiel z. B. ein Star Wars-Helm ohne Lizenz.

- Sehr riskant zum Abschluss währe: Der Kunde möchte ein geschütztes Logo oder Produktdesign für kommerzielle Zwecke drucken lassen.



Technische Schutzmaßnahmen

Neben den rechtlichen Möglichkeiten gibt es auch eine Reihe technischer Maßnahmen, die Designer ergreifen können um ihre Werke zu schützen.

Eine Möglichkeit ist das Einbetten von Wasserzeichen oder digitalen Signaturen in das 3D Modell. Diese unsichtbaren Markierungen können dabei helfen, das Originalmodell zu identifizieren, selbst wenn es verändert oder weitergegeben wurde. Spezielle Software kann solche Markierungen auslesen und so eine Rückverfolgung ermöglichen.


Ein weiterer innovativer Ansatz ist der Einsatz der Blockchain Technologie.

- Durch die Speicherung des Designs auf einer Blockchain wird ein fälschungssicheres Register geschaffen, in dem jede Nutzung des Modells dokumentiert wird.

- Mit Hilfe von Smart Contracts lässt sich zudem automatisieren, ob und in welchem Umfang ein Modell verwendet wird.

Diese technischen Schutzmaßnahmen bieten großes Potenzial um Lizenz Verstöße nicht nur zu erkennen, sondern auch in einem frühen Stadium zu unterbinden.



Präventive Maßnahmen und Handlungsempfehlungen

Doch die Frage bleibt, wie können Designer und Nutzer konkret handeln, um den illegalen Vertrieb und Verkauf von 3D Modellen zu bekämpfen? Hier einige praktische Empfehlungen.


Für Designer

Klare Lizenz Kennzeichnung

Achtet darauf, dass Ihr Lizenz Bedingungen unmissverständlich und deutlich erkennbar macht idealerweise sowohl in der Modellbeschreibung als auch direkt im Dateiformat des Modells integriert.


Veröffentlichung auf vertrauenswürdigen Plattformen

Ladet eure Designs bevorzugt auf Plattformen hoch, die den Schutz von Urheberrechten ernst nehmen und über effektive Mechanismen zur Meldung von Verstößen verfügen.


Regelmäßige Überprüfung

Überwacht regelmäßig die Plattformen und Online Marktplätze, um mögliche Lizenz Verstöße frühzeitig zu erkennen und diese umgehend zu melden, auch wenn dies eine Mamut Aufgabe sein kann.


Zusätzliche rechtliche Absicherung

Prüft ob es sinnvoll ist, Eure Designs zusätzlich durch Patente oder als eingetragenes Design schützen zu lassen. Auch wenn dies mit Kosten und Aufwand verbunden ist, kann es im Ernstfall einen erheblichen Mehrwert bieten.


Für Nutzer

Bewusstes Kaufen und Nutzen

Achtet darauf, nur Modelle von lizenzierten und vertrauenswürdigen Quellen zu erwerben oder zu nutzen.


Vermeidung illegaler Angebote

Indem Ihr bewusst auf illegale Angebote verzichtet, unterstützen Ihr indirekt die Designer und fördern eine nachhaltige, faire Nutzung von 3D Modellen.


Für Dienstleister

Absicherungen durch AGB und Aufklärung.

Prüfungs- und Sorgfaltspflicht beachten

Als 3D Druck Dienstleister hat man keine absolute Prüfungspflicht, aber eine Sorgfaltspflicht. Falls ein Druck offensichtlich gegen Urheberrechte oder Schutzrechte verstößt, sollte man seinen Kunden ablehnen. Der Kunde trägt zwar primär die Verantwortung, aber man kann als Dienstleister als Mitstörer haftbar gemacht werden.

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